Die Geschichte von Jerry

Wir können uns noch gut daran erinnern, als wir Jerry im Januar 2010 in der Nähe von  Koblenz abgeholt haben. Wir wurden auf der Fahrt nämlich 2 mal geblitzt. Es war kalt und wir hatten auch Schnee. Auf der Rückfahrt hat der kleine die ganze Zeit mit Heike auf der Rückbank gelegen und geschlafen.

Zuhause angekommen, hat er dann erst mal unsere Katzen kennen gelernt. Kater Max war da noch größer wie der kleine Jerry, aber sie haben sich alle schnell aneinander gewöhnt und ganz schnell gehörte er zur Familie. Er entwickelte sich prächtig und wurde auch immer größer. Er ist ja ein Mischling und als Boxer/Labrador Mix eingezogen. Unser Tierarzt meinte dann aber, das eine Dogge dabei ist. Oh, aber wir dachten uns dann, egal, man wächst ja mit seinen Aufgaben.

Dann kam der Zeitpunkt, wo er kastriert wurde und als wir ihn vom Tierarzt abgeholt haben, sagte er schon, viel Spaß mit ihm. Wir brauchten auch keine Halskrause, sondern nur ein Pflaster. Als Heike sich die Wunde ansehen und das Pflaster wechseln wollte, hat sich Jerry auch gleich auf den Rücken gelegt und zur Seite gesehen. Ganz nach dem Motto, mach ein neues Pflaster darauf, aber ich kann da nicht hingucken. Ja, so war er. Ein sanfter Riese.

Sein bester Freund war Bobby, ein Dackel/Terrier Mix aus der Nachbarschaft. Die beiden haben sich so gut verstanden und immer schön zusammen gespielt und wenn es Bobby zu wild wurde hat er sich immer unter einem Auto versteckt oder ist unter einem Zaun durch, auf die andere Seite. Jerry ist ja wegen seiner Größe nicht hinterher gekommen.

Auch sonst war Jerry immer mittendrin, statt nur dabei. Wenn wir uns im Feld beim spazieren gehen mit anderen Hunden getroffen haben, war er immer voll dabei. Und wenn er auch sonst ein ganz lieber war, konnte er auch gut pöbeln. Wenn dann mal ein anderer Hund zurück gepöbelt hat, kam er zu uns und meinte, wir können jetzt nach Hause gehen, ich hab keine Lust mehr zum Spielen.

Aber trotz seiner Größe konnten wir Jerry überall mit hinnehmen. Wir waren in Dänemark oder haben eine Freundin in Freiburg besucht. Wenn wir Essen gegangen sind war er immer mit dabei und hat sich ganz lieb unter den Tisch gelegt. Er war einfach ein Schatz.

Dann sind wir von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein gezogen und Jerry hat sich in unserem neuen Zuhause gleich sauwohl gefühlt. Wir waren oft am Meer und wenn wir am Hundestrand waren, hatten wir keinen Hund mehr, weil er immer mit anderen Hunden gespielt hat.

Nach ein paar Jahren waren wir mal wieder in unserer alten Heimat. Bobby war schon alt und lag vor seinem Haus. Jerry stieg aus dem Auto und man sah das Bobby den Kopf hob und langsam auf uns zu kam. Als er dann Jerry erkannt hat, wurde er immer schneller und beide haben sich riesig gefreut sich wiederzusehen. Da hat man gemerkt, das die Freundschaft unter Tieren auch ewig hält, auch wenn sie sich ein paar Jahre nicht gesehen haben.

Dann war Heike mit einer Freundin mal 1 Woche auf Fuerteventura auf der Finka der Streunerliebe. Dort kümmern sie sich um ausgesetzte Hunde oder retten sie vor der Tötung. Das ganze Team der Streunerliebe steckt sehr viel Energie und Herzblut in ihre Arbeit und sie versuchen immer ein liebevolles Zuhause für ihre Schützlinge zu finden. Wir finden das sehr bewundernswert. Und es kam wie es kommen musste. Heike kam natürlich nicht alleine von der Insel wieder nach Hause. Die kleine Tiffy zog bei uns ein, aber das ist eine andere Geschichte einer ganz besonderen Hündin, die leider nicht so lange bei ihrer neuen Familie bleiben konnte.

Mittlerweile war Jerry auch schon in die Jahre gekommen und die kleine Layla ist von der Streunerliebe zu ihrer neuen Familie gezogen. Es war ein süßes Pärchen. Der große schwarze und seine kleine blonde Freundin. Es haben uns auch viele Leute angesprochen, wie süß sie die beiden fanden. Und Layla hat sich auch sehr viel von Jerry abgeguckt.

Dann kam der Zeitpunkt, den jeder Mensch, der mit Tieren zusammen lebt eigentlich nicht haben möchte. Aber das ist man dann seinem geliebten Tier schuldig, auch wenn es sehr schwer und traurig ist. Jerrys Knochen wurden schwächer und es war für ihn sehr anstrengend aufzustehen und er ist beim Laufen dann auch hinten weg geknickt. Er war ja ein sehr großer Hund und mittlerweile 13 Jahre alt. Wir haben uns dann schweren Herzens entschlossen unseren Freund zur Regenbogenbrücke gehen zu lassen. Unsere Tierärztin kam zu uns nach Hause und Jerry ist dann in seinem Körbchen in unseren Armen ruhig eingeschlafen. Unsere Tierärztin sagte noch, das es der größte Liebesbeweis ist sein Tier gehen zu lassen, wenn es an der Zeit ist. Auch wenn es sehr schwer ist.

Wir werden unseren großen Freund nie vergessen und ihn immer in unseren Herzen behalten. Wir hatten 13 sehr schöne und glückliche Jahre zusammen, für die wir sehr dankbar sind und die wir nie vergessen werden.

Danke für alles Jerry !